Vielen Dank, das freut mich wirklich über die Maßen!!
Genau das war auch mein Ziel - euch einen völlig neuen, moderneren und sympathischeren Archilles zu zeigen. Tut wirklich gut zu wissen, dass mir das gelungen ist - Wahnsinn!
Ja, Achilles im Original ist ein etwas schwieriger Fall und, wie schon angemerkt, etwas antiquiert. Sprich: Sein Verhalten ist für uns nicht mehr zeitgemäß und daher schwer bis gar nicht nachzuvollziehen. Ein Held in unserer Zeit übt keine blutige Rache an Unschuldigen oder stellt seine eigenen Interessen auch nicht über die Leben seiner Freunde - damals scheinen das die Leute wohl anders gesehen zu haben. Das heißt ja auch nicht, dass ich so etwas gut heißen würde! Daher auch die zeitgemäßeren Änderungen oder vielleicht auch die Änderungen zu einem Archilles, wie ich ihn geschrieben hätte, wenn ich Homer gewesen wäre. Ja, die Geschichte mit Briseis ist auch so eine Sache, wobei darüber ja gestritten wird, worum es da wirklich ging. Ihr könnt ja schon mal überlegen, wie ich das dann wohl verpacken werde, wer weiß?
Die Sache mit Patroklos ist etwas heikel, das stimmt, immerhin ist er der Mensch, der Archilles wohl auch im Original am meisten bedeutet hat. Du wirst dich ja bestimmt erinnern, dass Achilles nach dem Tod seines Vetters komplett die Kontrolle verliert und nur noch Trojaner niedermetztelt, darunter natürlich dann auch Hector. Ich will das auch selbst nicht gutheißen, ganz und gar nicht, aber irgendwie glaube ich, dass das fast jedem von uns passieren könnte, wenn der Mensch, der uns am meisten bedeutet, umgebracht wird. Ich glaube, da würde ich auch erst mal die Beherrschung verlieren - nur ist es halt so, dass mich unterschliedlichste Gründe an einem Blutbad hindern würden, darunter meine eigene Friedfertigkeit, meine körperliche Schwäche oder auch die gesetzlich/moralische Lage unserer heutigen Zeit. Aber zu Achilles' Zeiten ist das ja noch völlig legitim, seine Liebsten zu rächen, das gehörte dort sogar zum Ehrenkodex dazu! Sprich: Hätte er ihn nicht gerächt, hätte man das womöglich als Verrat an seinem Vetter betrachtet. Außerdem befanden sich die Griechen ja im Krieg, also hat niemand ihn gehindert und ihm geholfen, wieder zur Besinnung zu kommen. Im Gegenteil: Man war ja dann erleichtert, dass Achilles wieder back in business war!
Aber ich verstehe deinen Punkt vollkommen und stimme dir gern zu! Vielen Dank dafür, dass du meine Art, Achilles zu charakterisieren so schätzt, das bedeutet mir viel! Dass es mir gelungen ist dir einen Charakter, den du sonst gar nicht magst, sympathisch zu schildern ist für mich eine Ehre.
Und ich freu mich ja schon so sehr zu erfahren, wie dir die Fortsetzung dann gefallen wird...