Comment on Whispers by Malleni

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Als er nicht mehr weitergehen konnte, setzte er sich einfach hin, an diesem seltsamen Platz mitten im Feld. Die Sonne brannte ihm in den Nacken, aber irgendwann - ganz, ohne dass er es wirklich bemerkt hätte - war sie nur noch wie ein warmes Streicheln in seinem Rücken, und er konnte nicht mehr abschätzen, wieviel Zeit vergangen war, seit er diesen Ort gefunden hatte. Es war still, und nur von ganz ferne konnte er den einen oder anderen vorbeifahrenden Wagen hören - so, als spiele sich das in einer ganz anderen Welt ab, die er nicht mehr erreichen konnte.
War das möglich?
War es möglich, dass er nicht mehr aufstehen konnte, um die Straße zu erreichen, Menschen zu finden, die ihm helfen, die ihm zuhören konnten?

Es war zu ruhig an diesem Ort, und erst jetzt setzte ein leiser Luftzug ein, der die trockenen Blätter vor ihm rascheln ließ. Ihre Form gefiel ihm nicht; sie hatten etwas von Insekten, und er musste an Gottesanbeterinnen denken.
Gottesanbeterinnen - ein Schauder lief ihm über den Rücken. Die unheimlichsten Wesen, die er jemals gesehen hatte, die fleischgewordene Hölle in ihren Augen. Seine Beine waren eingeschlafen, er konnte sie fast nicht mehr spüren. Die Sonne stand nun tiefer, viel zu tief, um noch richtig zu wärmen, und er fragte sich, was sie wohl nachts taten. Ob sie schliefen? Ob sie aufrecht da standen mit ihren wie zum Gebet erhobenen Fängen und ob ihre grausamen Augen geschlossen waren? Oder konnten sie sehen in der Nacht? Er versuchte, sich hoch zu stemmen, aber er konnte nun auch seine Arme nicht mehr spüren - und plötzlich war seine ganze Welt nur noch Flüstern.